Appenzeller
Bauernmalerei? Obwohl Staub sich malerisch virtuos im
sennischen Szenarium tummelt, gehört seine Malerei mitnichten
ins Kapitel der Volkskunst. Selbst dann nicht, wenn er Alpfahrten
und Brauchtum ohne seine geliebten Verfremdungen in eine wunder-
schöne Landschaft setzt, wie sie dann und wann auf Bestellung
hin
entstanden sind. "Man muss schliesslich auch etwas leben",
recht-
fertigt sich der Maler, der solche Szenen halt besser verkaufen
kann als
"die verrückten Bilder". Echte Volkskunst macht
nur, wer mit Leib
und Seele in diesem Umfeld integriert ist. Staubs Appenzeller
Motive
aber, die er durchaus auch nach New York versetzen kann,
in den Himmel
und die Hölle, sie gehöhren zu seinen Phantastereien
wie seine anderen
Themen auch. Beunruhigend wirkt, dass er dabei mit gewissen
Klischee-
Vorstellungen wie mit seriell fabriziertem Spielzeug spielt.
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